BASF: Private-Equity-Firma verkauft früheres Bauchemiegeschäft weiter

2022-09-17 11:33:47 By : Mr. kevin yan

Der Bauchemiekonzern übernimmt eine ehemalige BASF-Sparte.

Der Bauchemiekonzern übernimmt eine ehemalige BASF-Sparte.

Zürich Der Schweizer Spezialchemiekonzern Sika kauft in Deutschland zu: Sika erwirbt den Mannheimer Bauchemiekonzern MBCC für 5,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. MBCC führt das ehemalige Bauchemiegeschäft von BASF fort. Es war zuletzt im Besitz der Private-Equity-Gesellschaft Lone Star Funds.

Es ist die bislang größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte von Sika. Der Zukauf ergänze Sika in wichtigen Kerntechnologien und Absatzmärkten, teilte das Unternehmen weiter mit. Der Deal werde bereits nach einem Jahr einen positiven Ertrag pro Aktie bringen. Der Kurs der Sika-Anteilsscheine stieg am Donnerstag zwischenzeitlich um knapp zehn Prozent auf ein Allzeithoch von 354 Schweizer Franken.

Analyst Bernd Pomrehn von der Bank Vontobel schätzt, dass die Übernahme den Umsatz um 30 Prozent und den Vorsteuergewinn um 25 Prozent steigern wird. „Angesichts der guten Erfolgsbilanz von Sika bei der Integration zugekaufter Geschäftsfelder dürfte der Deal substantiellen Wert für die Aktionäre bringen“, lobte er.

Der Konzern mit Sitz in Baar stellt Chemikalien für die Betonproduktion, Dichtstoffe sowie Dach- und Fassadensysteme her. Auch MBCC produziert unter anderem Betonzusatzmittel sowie Mörtel und Bodenbeläge. Sika-Chef Thomas Hasler will durch den Zukauf im Bereich nachhaltiges Bauen wachsen: „Mit unserem kombinierten Portfolio wollen wir nachhaltiges Bauen zum Wohl unserer Kunden, Mitarbeitenden, Aktionäre sowie künftiger Generationen ermöglichen und beschleunigen.“

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Sika profitierte zuletzt vom weltweiten Bauboom: Die Aktie stieg seit Jahresanfang um knapp 30 Prozent. Im ersten Halbjahr 2021 setzte das Unternehmen 4,4 Milliarden Franken um, 23 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. MBCC peilt für 2021 einen Nettoumsatz von 2,7 Milliarden Euro an. Die Mannheimer werden mit dem 11,5-Fachen des erwarteten Vorsteuerertrags (Ebitda) bewertet.

Durch die Übernahme will Sika bis 2023 einen Umsatz von über 13 Milliarden Schweizer Franken erreichen. Der Konzern erwartet jährliche Synergien von 160 bis 180 Millionen Franken. Für CEO Hasler ist es der erste große Zukauf seit seiner Ernennung zum CEO im Februar 2021. Allein in diesem Jahr hat der Konzern in den USA, Mexiko, Japan und China zugekauft – allerdings mit deutlich kleineren Transaktionen.

Der Deal ist auch für den Private-Equity-Fonds Lone Star ein Erfolg. Dieser hatte erst im vergangenen September das Bauchemiegeschäft der BASF für knapp 3,2 Milliarden Euro übernommen. Nach dem Weiterverkauf kann sich Lone Star über eine Rendite von 62 Prozent innerhalb von nur 14 Monaten freuen.

Sika war schon damals an der BASF-Sparte interessiert. „Strategisch hat das auch früher schon gepasst“, erläutert Sika-Chef Hasler. Doch die Ausgliederung aus dem BASF-Konzern sei seinerzeit eine Nummer zu groß gewesen. Den Job überließ man den Lone-Star-Managern.

BASF hatte die Sparte zum Verkauf gestellt, weil sie seit Jahren bei Wachstum und Profitabilität nicht mit den übrigen Unternehmensteilen mithalten konnten. Unter dem neuen Eigner Sika soll sich das nun ändern.

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Das spricht nicht für die BASF Geschäftsführung! Besser wäre es gewesen den Aktionären die Bauchemie Sparte als Aktie einzubuchen. So tat es EON mit Uniper und alle (Uniper-) Aktionäre waren zufrieden. Schlechte Leistung des BASF Vorstands - mehr kann man dazu nicht sagen. Ein Rückblick in die Geschichte um das Jahr 2000: KKR kaufte die American Re für 600 Millionen Dollar, die Münchner Rück kaufte von KKR ein halbes Jahr später die American Re für 6 Milliarden Dollar. Kurze Zeit darauf existierten die beiden Türme der World Trade Center nicht mehr. Diese waren bei der American Re versichert. Die Münchner Rück zahlte nicht nur 26 Milliarden Dollar für "einen terroristischen Anschlag", die amerikanischen Gerichte entschieden: Es waren "zwei Türme also zwei terroristische Anschläge" als 52 Milliarden Dollar. Ein Rückblick auf Bayer - Monsanto spare ich mir: Interessant ist nur, dass der CFO zum CEO wurde, und schon als CFO die Übernahme wollte. Da erscheint mir der CEO nicht vertrauenswürdig - was ist da gelaufen? Insgesamt erscheinen die deutschen Vorstände oft wie Milchmädchen ohne die Kompetenz, die amerikanische Führungskräfte zum Wohle Amerikas vorlegen.