AZ-Logo-Website

2022-09-10 12:16:53 By : Ms. csvigor Q

München Zu Zeiten des VW Käfer wurde damit geworben, dass Luft weder kocht noch friert. Gleichwohl setzte sich bei modernen Motoren diese Kühlungstechnik nicht durch. Sie hält die Motortemperatur nicht in zuverlässigen Grenzen und minimiert zudem nicht das Motorengeräusch.

„Deshalb wird heute fast ausnahmslos Flüssigkeitskühlung eingesetzt. Sie arbeitet weitgehend wartungs- und störungsfrei und spielt daher im Bewusstsein der Autofahrer nur noch eine Nebenrolle“, erläutert Wolfgang Weiß von TÜV Süd in München: „Gleichwohl sollte man den Kühlmittelstand regelmäßig kontrollieren und nötigenfalls das richtige Mittel nachfüllen, sonst riskiert man teure Motorschäden.“

Setzt die Kühlung des Motors aus, kann es nur wenige Sekunden bis zu einem teuren Motorschaden dauern. „Deshalb sollte man neben dem Reifendruck den Kühlmittelstand regelmäßig prüfen“, legt der TÜV Süd-Fachmann Autobesitzern ans Herz. Dazu genügt meist ein Blick unter die Haube auf den entsprechenden transparenten Behälter. Steht der Kühlmittel-Pegel oberhalb der Minimum-Marke, ist alles in Ordnung. „Zeigt die Sichtprüfung Verluste, heißt es die Ursache festzustellen“, rät Weiß.

Werkstätten rücken der Leckageursache mit einem speziellen Werkzeug zu Leibe; das Kühlersystem wird förmlich aufgepumpt - abgedrückt, sagen die Fachleute - und unter Druck zeigt sich dann, wo Hand angelegt werden muss. Das kann eine undicht werdende Wasserpumpe, eine beschädigte Schlauchschelle oder ein Steinschlag im Kühler sein. Wie auch immer, der Schaden sollte umgehend behoben werden. „Im täglichen Fahrbetrieb gehen zunächst zwar nur einige Tropfen verloren“, schildert der TÜV Süd-Fachmann seine Erfahrungen, „doch bei Autobahnfahrt, bei warmem Wetter und heißem Motor, wird aus dem Tröpfeln schnell ein ernsthaftes Problem.“

Wie ehedem Wasser nachzufüllen ist bei Kühlmittelverlusten allenfalls eine Notlösung. Ähnlich wie Motoröl hat sich Frostschutz immer mehr zu einem ganz speziellen Betriebsstoff entwickelt. Er besteht aus Glykol/Ethanol, versehen mit diversen Additiven (Bitterstoffe, Silikat, Antioxidanten, Schaumverhütern). Bitterstoffe sollen verhindern, dass das Kühlmittel versehentlich getrunken wird. Silikate bilden eine Schutzschicht auf den Metalloberflächen und verhindern Kalkablagerungen. Antioxidanten zügeln die Korrosion von Bauteilen. Schaumverhüter unterdrücken das Aufschäumen des Kühlmittels. Glykol hält Schläuche und Dichtungen geschmeidig und hebt den Siedepunkt des Kühlmittels an.

Das Problem: Die wenigsten dürfen miteinander vermischt werden. Wenn sich anschließend Klümpchen im Kühlsystem bilden, die Wärmetauscher verstopfen und die Pumpe zerstören, zeigt der Griff zum falschen Behälter alsbald teure Folgen. Deshalb sollte man in der Bedienungsanleitung des Autos nachlesen, welches Mittel zum Einsatz kommen muss oder seine Werkstatt ansprechen. „Die Fachleute wissen, welche Sorte die richtige ist und welche ältere ersetzt“, rät Weiß.

Zudem verfügen Werkstätten über ein Messinstrument, um den Gefrierpunkt des Wassers und damit den Kühlmittelgehalt festzustellen. „Denn auch das Verhältnis Wasser zu Kühlmittel muss stimmen“, gibt der TÜV Süd-Fachmann zu bedenken: „Durch Erhöhung des Frostschutzanteils beispielsweise auf 30:70 ist keine Absenkung des Gefrierpunktes mehr zu erzielen. Im Gegenteil, ein unverdünnt eingesetztes Frostschutzmittel gefriert bereits bei etwa minus 13 Grad und leitet bei Temperaturen von über null Grad nicht genügend Motorwärme ab.“